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Ich werde (bin?) alt. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal irgendwo im Schneidersitz gesessen habe. Gestern Abend war es mal wieder so weit und schon während des (netten) Abends schmerzten Hintern und Beine. Heute Morgen nun Muskelkater in den Beinen. Schuld daran ein Selbstversuch im Monbijoupark. Nachdem es Überlegungen gibt, das Grillen in öffentlichen Parks ganz zu verbieten und Anwohner – eben an der Oranienburger Straße – sich mehrfach über Lärm und brennende Container beschwert hatten, wollte ich mir nun ein eigenes Bild machen. Zunächst fiel auf, daß nichts auffiel: wenn man nicht direktemang von der Oranienburger Straße den Mitteleingang benutzt, kann man nicht erkennen, welches nun das fürs Grillen zugelassene Areal ist. Wir hatten das in der BVV mehrfach moniert – getan hat sich nichts! Die zwei Container (einer für Asche, einer für Müll) standen malerisch herum (Schandflecken!). In den Container, in den die (heiße!!) Asche kommt, lag auch Müll, der sich dann schon mal gerne entzündet und einen Feuerwehreinsatz nötig macht. Warum steht da nicht: NUR HEISSE ASCHE EINFÜLLEN – KEINEN MÜLL? Wäre wahrscheinlich zu einfach und das Erstellen eines solchen Schildes bindet Manpower im Bezirksamt und kostet Geld. Beides in Mitte nicht vorhanden…..

Gestern Abend – bei herrlichem Wetter – wenige Griller auf der erlaubten Fläche. Mit uns haben wir ganze vier „Parties“ gezählt. Zum Schluß – gegen 22 Uhr – waren wir ganz alleine (mit zwei Obdachlosen, die am Zaun ihr Lager aufgebaut hatten). Alle hatten ihr Grillgerät mehr oder weniger sachgemäß aufgestellt, wieder abgebaut und den Müll brav entsorgt.

Die Fläche als solche ist nicht sehr einladend – die Grasfläche kann man an solche wohl nicht (mehr) bezeichnen. Ich bin kein Botaniker – wächst unter Bäumen kein Gras? Das würde einiges erklären (kann aber eigentlich nicht sein, weil die Narbe auf den anderen Flächen unter den Bäumen deutlich üppiger erschien). Und dann ist diese Wiese ziemlich vollgemüllt: Kippenreste, Kronkorken und anderes… Im Grunde müßte hier täglich gereinigt werden. Aber auch das bindet Man-/Womanpower und kostet Geld. Ist es uns das nicht wert? Sehr einladend wirkt die Fläche nicht wirklich. Und: sie war knochentrocken und auch eine Decke schützte mein sensibles Hinterteil nicht wirklich.

Während unseres Aufenthaltes (19 bis 22 Uhr) fuhr zweimal (!!) ein Polizeiwagen auf den Park und drehte seine Runde – einmal mit zwei Mann, einmal mit drei Mann besetzt. Warum die Polizei mit dem Auto durch die Parkanlage fährt, statt den Wagen am Parkeingang gut sichtbar abzustellen und zu Fuß eine Runde zu drehen, hat sich uns nicht erschlossen. Aber man soll ja nicht undankbar sein: ist schon toll, daß die Polizei überhaupt Präsenz dort zeigt. Man wird ja so bescheiden als Bezirksverordneter.

Fazit: der Abend war sehr nett, wir haben uns gut unterhalten über Gott und die Welt, Mitte und seine Parks und und und. Bleibt die Frage: MÜSSEN solche Flächen zum Grillen vom Bezirk angeboten werden? Bzw. was muß getan werden, um diese in Schuss zu halten und einladend zu gestalten? Vielleicht mal in andere Richtungen denken, Platz verpachten, kleinen Getränkestand dafür gestatten. Oder so.