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Guten Appetit!

Guten Appetit!

Der Burger "Amerika" in der Männer-Version.

Der Burger „Amerika“ in der Männer-Version.

Endlich, endlich wird das Restaurant direkt am Eingang zum Nikolaiviertel (gegenüber dem Roten Rathaus) wieder bewirtschaftet. Es hatte lange genug leergestanden und nicht unbedingt zur Attraktivität des Viertels beigetragen. Seit ein paar Wochen residiert nun das „byte-burger“, ein – wie der Name schon sagt – Burger-Restaurant, das sich mit einem Konzept versucht, das an anderer Stelle (Charlottenstraße) vor ein paar Jahren schon mal gefloppt ist. Wünschen wir den Initiatoren und Betreibern des byte-burger mehr Glück – auch im Sinne des Nikolaiviertels und seiner Gäste. Wir waren am vergangenen Freitag Abend vor Ort, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen. Man kann auch draußen, unter den Arkaden sitzen (das war auch gut so, weil ab und an ein Platzregen herniederging, der uns aber nicht tangierte – im wahrsten Sinn des Wortes). Auf allen Tischen stehen Tablets (fest verschraubt mit dem Tisch), über die man seine Bestellung eingibt. Das Panel ist nicht unbedingt State of the Art – man mußte ab und an schon etwas intensiver drücken, damit das gezeigt wurde, was man wollte. Es gibt viele Varianten von Burgern, meist in der Lady (140 g) und Man-Variante (180 g). Die Varianten heißen dann „Amerika“ oder „Holland“ oder „Griechenland“ oder „Thailand“ oder oder. Wir bestellten das Modell Amerika und Holland (letzterer ist einfach ein Cheeseburger). Die Wartezeit war angemessen, es wird alles wirklich frisch gemacht (kann man bei Preisen um die 9 € wohl auch verlangen!). Unsere beiden Burger schmeckten gut, waren aber nun nicht wirklich die „Heuler“, so daß man sagt: für einen guten Burger muß ich ins Nikolaiviertel. Vielleicht hätten wir die griechische oder thailändische Variante wählen sollen! Dazu werden Pommes frites in einem kleinen Körbchen serviert, nette Idee. Heinz Ketchup wird auf den Tisch gestellt, eine Tüte Majo liegt auf dem Teller. Hier hätte ich mehr erwartet: vielleicht eine Eigenkreation? Die Getränke kommen superschnell. Die Dessertkarte ist noch sehr dürftig, man experimentiere noch, sagte uns die nette und aufmerksame Bedienung. Wenn dann endlich die Baustelle der U5 weg ist, wird das bestimmt ein „Hot-Spot“ (apropos: kostenloses W-Lan is not available). So lange muß das byte-burger noch durchhalten! Toi toi toi! www.byte-burger.de

Ist es Ihnen auch aufgefallen: seit Wochen nimmt die Anzahl der Artikel in einzelnen Ressorts der Berliner Zeitungen rapide ab. Besonders auffällig in den Lokalteilen der „Berliner Zeitung“ und der „Berliner Morgenpost“. Der Seitenumfang ist geblieben, es werden aber immer mehr ganzseitige (oder wie heute in der Morgenpost: doppelseitige!) Artikel ins Blatt gehoben. Diese Artikel sind dann meist „zeitlos“, also nicht aktuell und können nach Bedarf gedruckt werden. Darunter leiden Informationen aus Berlin im Ganzen und der Bezirke im Speziellen. Ich finde das äußerst bedenklich! Jeder Berliner Bezirk ist eine Großstadt für sich und die Berichterstattung über das, was da so passiert ist ohnehin schon erschreckend limitiert – um es noch freundlich zu bewerten. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da gab es für jeden Bezirk besondere Ausgaben. Tja, das waren noch Zeiten. Kostet natürlich Geld, weil ReporterInnen bereit stehen müssen, um sich in den Kiezen umzusehen.

Diese Vernachlässigung der Berichterstattung über Berlin und der Bezirke greift nun leider auch auf andere Ressorts über: so werden auch im Wirtschaftsteil immer häufiger mehrspaltige Berichte platziert – gerne genommen: Portraits über irgendwelche Menschen, die in Berlin irgendwelche Firmen leiten.

Wollen wir solche Rumpf-Zeitungen? Für mich kann ich sagen: ICH nicht.

Liebe Verleger (gibt es sowas überhaupt noch?): Ihr lamentiert über die Konkurrenz des Internets, tragt aber alles dazu bei, daß der Niedergang der Printmedien die Entwicklung beschleunigen. Neue Ideen sind gefragt – Kostensparen und Leute entlassen war gestern (auch wenn man heute liest, daß die Bild-Gruppe 200 Leute entlassen will). Kreativität ist heute! Ein Beispiel dafür, wie es gehen könnte: der „neue“ Stern. Man merkt, daß sich da jemand Gedanken gemacht hat. Sicherlich ist das alles noch nicht optimal, aber ein Schritt in die richtige Richtung.

Wann darf ich diese Gedanken umgesetzt in einer Tageszeitung erwarten?

Es war einmal ein Café, das in exponierter Stelle direkt am Eingang zum Nikolaiviertel lag. Es versank anderthalb Jahre in einen Dornröschenschlaf, weil die Suche nach einem neuen Pächter und der Umbau so viel Zeit in Anspruch nahmen. Nun ist das Lokal wieder belebt und soll junge Leute anlocken – mal sehen, ob das gelingt. Es handelt sich um das „byteburger“ – da werden die Bestellung per Tablet-PC aufgegeben. So was gab es schon mal in der Charlottenstraße – allerdings nicht sehr lange. Es ist auf jeden Fall sehr gut, daß nun an dieser Stelle wieder Leben ist. Wenn schon die U5-Baustelle viele Behinderungen mit sich bringt, so sollte doch im Nikolaiviertel alles funktionieren. Ich wünsche den Betreibern viel Erfolg! Wowi war schon da und hat den Burger wohl gut verdaut… http://www.byte-burger.de

Es fängt schon mit diesem schrecklichen Wort „VZÄ“ an – ausgeschrieben: „Vollzeitäquivalente“. Also auf gut Deutsch: Stellen. Durch einen Beschluß des Abgeordnetenhauses von vor ca. sechs Jahren soll die Verwaltung in Berlin bis 2016 auf 100.000 Mitarbeiter heruntergefahren werden – 20.000 in den Bezirken und 80.000 im Land. Grundsätzlich bin ich ein Freund von Effizienzsteigerung. Das sollte man regelmäßig überprüfen. Nur dummerweise fällt nun dieser Abbau mit dem Anstieg der Bewohnerzahlen Berlins zusammen. Wir werden also für die gesetzliche vorgeschriebenen Leistungen mehr Mitarbeiter benötigen als bisher. Hinzu kommt ein erstaunlich hoher Krankenstand in einigen Verwaltungen im Bezirk. Oder merkwürdige Bescheinigungen, die sich Mitarbeiter im Ordnungsdienst von ihren Ärzten ausstellen lassen, nach denen sie eine „Uniformallergie“ haben. Von dieser „Krankheit“ hatte ich zuvor noch nie etwas gehört und ich erlaube mir – als medizinischer Laie – zu behaupten: Humbug! Mit derartigen Widrigkeiten haben die Ämter also auch zu kämpfen.

Ziel eines solchen Abbaus – und die Bezirke können sich zur Zeit nicht dagegen wehren (tun sie das, verlieren sie die Personalhoheit und geben sie an die Senatsverwaltung für Finanzen ab – wer will das schon?) – ist es, möglichst Leistungen dort abzubauen, wo die Leistungen für den Bürger nicht beeinträchtigt werden bzw. Leistungen an Dritte zu vergeben. Man kann sich durchaus die Frage stellen, ob ein Tiefbau- und Grünflächenamt ausgebildete Gärtner für das Einsammeln von Müll im Tiergarten z.B. einsetzen muß. Oft fände ich es auch angebracht, wenn die Amtsleiter sich öfter mal selbst hinterfragen würden und überlegen, ob die Beschäftigten wirklich zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger eingesetzt werden – oder nur, um das Ego des Amtsleiters zu stützen. Nach dem Motto: je mehr Mitarbeiter ich habe, umso mehr bin ich. Pustekuchen!

Im Juni 2012 wurde eine Arbeitsgemeinschaft Personal gegründet, in der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst Vorschläge entwickeln sollten, wo und wie „VZÄ“ in ihren Bereichen eingespart werden könnten. Zu meinem Entsetzen haben die Beschäftigten zu einem großen Teil diese Chance zur eigenen Einflußnahme nicht genutzt und gemauert. Offenbar hatten sie in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht: Aussitzen zahlt sich aus. Es gab nur einige wenige Organisationseinheiten, die konstruktive Vorschläge machten.

Es kam wie es kommen mußte: die Politik hatte zu  entscheiden.  Allen voran der Bezirksbürgermeister und Finanzstadtrat Dr. Christian Hanke. Er legte ein ausgewogenes Konzept vor, daß vor allem den Charme besaß, daß keine Leistungen eingeschränkt  hätten werden müssen. Letzten Ende entschied sich das Bezirksamt dann aber für einen Kompromiß, der – sagen wir mal freundlich – suboptimal ist. Aber nach meinem Dafürhalten wird nie so heiß gegessen wie gekocht wird. Die Bezirksverordneten haben in den Haushaltsberatungen 2014/2015 die Gelegenheit, noch Feintuning zu betreiben. Wichtig ist jetzt, daß das Konzept – bei allen Schwächen, die es noch hat – von der BVV abgesegnet wird, damit es noch vor der Sommerpause  ins Abgeordnetenhaus und dort verabschiedet werden kann. Falls die Deadline 30.6. nicht eingehalten wird, drohen Sanktionen – siehe oben: Verlust der Personalhoheit.

Das Konzept beinhaltet knapp 100 VZÄ durch Effektivitätsverbesserungen und 120 lineare Absenkungen – wobei in aus unserer Sicht wichtigen Ressorts gegengesteuert wurde: im Gesundheitsamt, im Ordnungsamt, bei Stadtentwicklung. Die Einsparungen bei Schule/Sport sollen durch „Outsourcing“ ausgeglichen werden, die ursprünglich zur Debatte stehenden Schulhausmeister sind vom Abbau nicht betroffen. Die 40 VZÄ-Einsparungen bei Gärtnern wird ebenfalls durch Outsourcing diverser Leistungen ausgeglichen werden. Interessant übrigens noch, daß im Bezirk Mitte alleine durch Altersfluktuation in den nächsten Jahren 452  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausscheiden.

Ich gehe davon aus, daß die Zählgemeinschaft aus CDU und SPD in der BVV Mitte der Beschlußempfehlung des Bezirksamtes zum VZÄ-Abbau in der Sondersitzung am 23. Mai zustimmen wird. Danach beginnt sowohl für die Ämter als auch für die Bezirksverordneten die wirkliche Arbeit – die Aufstellung und Beratung des Doppelhaushaltes 2014/2015.