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Am 30. April 2015 flog eine Delegation der Abteilung Alexanderplatz in die Schweiz. Sie folgte damit einer Einladung der Sektion SP Bern Altstadt-Kirchenfeld. Peter Vollmer aus Bern ist seit einiger Zeit auch in unserer Abteilung aktiv und hat diese Reise initiiert. Es waren dabei: Jutta Kraeusel, Clara Homann, Yannick Haan, Sebastian Bartels, Peter Z., Gino Buhrau und Stefan Draeger. Zunächst ging es nach Zürich, dort ein wenig Sightseeing (das Wetter spielte wider Erwarten mit!) und am späten Nachmittag mit dem Zug nach Bern.

 

Dort ging es stante pede ins Volkshaus 1914, wo wir zu Abend aßen und bei der Gelegenheit unsere Gastgeber kennenlernten und uns schon einmal informell unterhalten konnten. Dankenswerterweise waren wir alle privat untergebracht!

 

Am nächsten Morgen – es hatte mittlerweile die Nacht durchgeregnet – um 8.30 Uhr war unser erster Termin im SPS-Zentralsekretariat, wo wir von Michael Sutter, dem Sekretär der SP Bern über die politischen Verhältnisse in Stadt, Kanton und im Bund informiert wurden. Anschließend berichtete die SPS-Generalsekretärin Flavia Wasserfallen über die Arbeit in der Partei und der SPS-Wahlkampagnenleiter Marco Kistler über die Aktivitäten zu Wahlen und Volksabstimmungen. Mit Erstaunen nahmen wir den geringen Etat, der dafür zur Verfügung steht, zur Kenntnis. Die Schweiz kennt keine Parteienfinanzierung.

 

Beim zweiten Termin präsentierte uns René Schmied, CEO von BernMobil (der BVG von Bern) die negativen Auswirkungen einer Volksbefragung. Im letzten Jahr wurde über das Projekt einer Tramlinie quer durch Bern von Ostermundigen nach Köniz abgestimmt, das die bereits jetzt völlig überlastete Buslinie 10 ersetzen sollte. Die Berner stimmten zu, die Randgemeinden dagegen. Da bleibt einem nur noch zu fragen: „Und nu?“

 

Der Besuch auf dem 1.Mai-Fest auf dem Bundesplatz fiel wortwörtlich ins Wasser. Es waren dort einige Stände von Parteien und Organisationen und eine Bühne aufgebaut, auf der Bands unermüdlich gegen das schlechte Wetter anspielten – bis in die späte Nacht. Der 1. Mai ist im Kanton Bern übrigens kein Feiertag. Daher waren auch alle Geschäfte geöffnet. Die SPS gibt ihren Mitarbeiter_innen an diesem Tag „freiwillig“ frei.

 

Am frühen Nachmittag dann Besichtigung eines sehr interessanten Projektes: das Burgerspital am Bahnhofplatz (also mitten in der Stadt), in dem u.a. ein Mehrgenerationenhaus untergebracht ist.

 

Dann einer der Höhepunkte des Programms: Empfang bei der Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, die auch für das Justizressort und die Flüchtlingspolitik verantwortlich ist. In der Schweiz wechseln die Amtsinhaber_innen jedes Jahr, Simonetta ist seit Januar 2015 im Amt. Eine beeindruckende Persönlichkeit, die es möglich gemacht hatte, ein kleines Zeitfenster in ihrem vollen Terminkalender zu finden. Beeindruckend auch die Räumlichkeiten des Bundesrats, in den das Fotografieren verboten war!!

 

Zum Abendessen ging es dann in die Reitschule – ein alternatives Projekt (vorsichtig ausgedrückt), das ein wenig an Görlitzer Park und RAW-Gelände erinnert und auch in Bern höchst umstritten ist.

 

Am nächsten Morgen – der Regen hatte ein paar Stunden vorher aufgehört – Treffen am Zeitglockenturm und Fahrt mit dem Trolley-Bus zum Paul-Klee-Zentrum, das der Stadt von einem vermögenden Arzt geschenkt wurde. Ein Danaer-Geschenk, steigen doch die Bewirtschaftungskosten von Jahr zu Jahr! Anschließend zurück in die Untere Altstadt, wo der Stadtpräsident (= Bürgermeister) von Bern, Alexander Tschäppät, auf dem Münsterplatz auf uns wartete. Zunächst kurzer Besuch im Münster und dann Gang durch die Untere Altstadt mit Stopps u.a. vor dem Einstein-Haus und am Kinderfresser-Brunnen (ja, der heißt nicht nur so, der stellt so etwas auch dar!).

Der Herr Stadtpräsident höchstselbst öffnete dann die Tür zum Zeitglockenturm und gab eine exklusive Führung durch dieses Wahrzeichen der Stadt Bern. Nicht nur das Uhrwerk (im 15. Jahrhundert von einem Nürnberger Uhrmacher gebaut – funktioniert seitdem fehlerlos!) war beeindruckend, sondern auch der Blick aus dem Turm auf die Stadt Bern. Man erkennt sofort, daß es in Bern zum Glück nie einen Krieg gegeben hat.

 

Im Erlacherhof, dem Amtssitz des Stadtpräsidenten, gab es dann einen „Apéro riche“ – so nennt man in der Schweiz einen Imbiss. An Tischen auf der Terrasse standen wir und hatten einen traumhaften Blick auf Häuser der Altstadt und die Aare. Interessante Gespräche mit dem Stadtpräsidenten (der interessanterweise gleichzeitg – !!! – auch Nationalrat ist) und Mitgliedern der SP Altstadt. Zuvor hatten wir im Amtszimmer von Alexander Tschäppät uns für die Einladung bedankt und unsere Gastgeschenke überreicht. Mittlerweile war auch Jan Stöß, unser Landesvorsitzender, eingetroffen.

 

Der nächste Termin dauerte deutlich länger als zunächst geplant: im Bundeshaus trafen wir die Nationalräte Nadine Masshardt und Matthias Aebischer. Sie führten uns durchs Haus – wir waren im Ständerat (vergleichbar unserem Bundesrat), in der „Lobby“ und schauten von der Besuchertribüne in den Nationalrat. Die Diskussionen reichten von „Europa“ bis zu Flüchtlingsfragen. Eine sehr interessante Begegnung.

 

Der letzte Abend wurde im Klötzli-Keller verbracht: bei leckerem Käse-Fondue (Betonung auf der ersten Silbe!), Wein und viele Gesprächen. Wir saßen bunt gemischt an den Tischen – mit den Gastgebern der Sektion und den Genoss_innen aus Berlin. Auch hier wurden informative Gespräche geführt. Die SPD-Alexanderplatz sprach die Gegeneinladung aus, wohlwissend, daß die Messlatte sehr hoch liegt. Wir sehen das aber als besondere Herausforderung an! Mittlerweile hatte es draußen wieder angefangen zu regnen…

 

Trotz schlechten Wetterberichts und der Bestätigung der Prognose durch die Realität, fuhr der Großteil der Delegation am Sonntag-Morgen mit der Bahn nach Mülenen und von dort mit einer über hundert Jahre alten Standseilbahn auf den Niesen (2.362 m). Die Wolken verdeckten das Alpenpanorama, im nächsten Moment war wieder freie Sicht. Alleine die Fahrt war schon ein Erlebnis. Die Bergstation befindet sich in 2.336 m Höhe, von dort ein kurzer Weg zum Berghaus Niesen Kulm – durch Regen und heftigen Wind. Im Berghaus wartete ein leckerer Brunch – u.a. mit Birchermüesli – auf uns. Die besonders Abgehärteten unserer Gruppe wagten den kurzen Aufstieg auf den Gipfel, kamen aber schnell wieder zurück in die warme Stube. Dort oben tobte der Sturm nahezu in Orkanstärke, es regnete und schneite. Ungemüetlich.

 

Danach wieder zurück über Bern und dann weiter nach Zürich. Von dort mit dem (verspäteten) Flieger heim nach Berlin.

 

Großer Dank an das Organisations-Team der Genoss_innen in Bern und vor allem an Peter Vollmer, der offenbar Unmögliches möglich gemacht hat. Es war eine beeindruckende Reise. Wir werden sicherlich nicht das letzte Mal in Bern gewesen sein. Vielleicht ändert sich bis dahin ja noch der Wechselkurs – zugunsten des Euro….20150430_154430 20150501_085118

Es herrschte Arbeitsatmosphäre im SPS-Zentralsekretariat

Es herrschte Arbeitsatmosphäre im SPS-Zentralsekretariat

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Treffen mit der Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga

Treffen mit der Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga

Peter Vollmer im Gespräch mit Alexander Tschäppät, Stadtpräsident

Peter Vollmer im Gespräch mit Alexander Tschäppät, Stadtpräsident

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Mit dem Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät

Mit dem Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät

Die Delegation der Abteilung Alexanderplatz

Die Delegation der Abteilung Alexanderplatz

Auf dem Balkon des Erlacherhofes, dem Dienstsitz des Stadtpräsidenten

Auf dem Balkon des Erlacherhofes, dem Dienstsitz des Stadtpräsidenten

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Im Bundeshaus mit den Nationalräten Matthias Aebischer und Nadine Masshardt

Im Bundeshaus mit den Nationalräten Matthias Aebischer und Nadine Masshardt

Am letzten Abend Fondue (Betonung auf der ersten Silbe!)

Am letzten Abend Fondue (Betonung auf der ersten Silbe!)